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Summit
Award
TOP 100

Innovationsstark in die Zukunft

3. Juli 2024
4 Min.
Von Christoph Klawitter

Kein „Deutschland-Bashing“ mehr, denn dieses Land verfügt weiterhin über ein enormes Potenzial: Die Top-Innovatoren und Top-Consultants haben mit den Mentoren Ranga Yogeshwar und Christian Wulff beim Deutschen Mittelstands-Summit in Weimar ein deutliches Signal für mehr Zuversicht und Optimismus gesetzt.

Angst ist selten ein guter Ratgeber im Leben. Und sicher auch nicht in der Wirtschaft, wie TOP 100-Mentor Ranga Yogeshwar in seiner Rede mit Blick auf die Mobilitätswende in der Weimarhalle verdeutlichte. „Wir kleben am Alten und trauen uns nicht ins Neue“, urteilte er. Doch der Fortschritt lasse sich nicht aufhalten, warnte er mit Bezug auf das Elektroauto. Die Disruption sei im vollen Gange.

Der Wissenschaftsjournalist sprach von einer lähmenden Situation, in der sich das Land befinde. „Und das merke ich bei der jüngeren Generation, die ständig hört: Boah, in Deutschland geht’s bergab, wir schaffen das nicht mehr.“ Doch diese Angst vor der Zukunft, so Yogeshwar, sei brandgefährlich für das Land. „Und genau deswegen sind Sie alle so unglaublich wichtig“, sprach er die im Saal versammelten Top-Unternehmen direkt an. „Sie zeigen uns, dass es auch in Zukunft eine ganze Menge Chancen gibt.“

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Große Herausforderungen, aber auch große Chancen: Ranga Yogeshwar blickt optimistisch in die Zukunft der deutschen Wirtschaft.

Bei TOP 100 kämen großartige Unternehmen zusammen, die eben nicht der Kultur des Bewahrens nachhingen, sondern eine Kultur der Veränderung leben würden. „Wir sind die Innovatoren, hier sitzt die Zukunft, und die Zukunft ist in diesem Land eine, die auch noch großartig sein wird“, beendete er seine Rede und erhielt dafür begeisterten Applaus.

Auch der thüringische Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) rückte bei seinem kurzen Grußwort den Mut der ausgezeichneten Unternehmen in den Vordergrund. „Gratulation an diejenigen, die als Person dafür stehen, die ausgetretenen Wege zu verlassen“, sagte er. „Gratulation, dass es solche Menschen gibt. Ich wünschte, es wären mehr.“

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Der thüringische Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee hebt den Mut der Preisträger, das Gewohnte hinter sich zu lassen, hervor.

Demokratie braucht Demokraten

Dass ein Leben in Frieden und Wohlstand nicht selbstverständlich ist, darauf wies der TOP CONSULTANT-Mentor und frühere Bundespräsident Christian Wulff hin. „Es ist in diesem Land und der ganzen Welt etwas ins Rutschen gekommen“, sagte er. Es gebe einen Hass und eine Hetze mit beängstigendem Ausmaß. „Und lassen Sie es mich ganz, ganz pathetisch sagen: Wir alle bewegen uns unter einem Sternenhimmel eines friedlichen, vereinten Europas in großer Vielfalt“, zeigte er auf. Mit dem Grundgesetz existiere zudem die freiheitlichste Ordnung, die es auf deutschem Boden jemals gegeben habe. „Aber davon ist nichts in Stein gemeißelt. Am Ende geht Demokratie ohne Demokratinnen und Demokraten eben nicht“, sagte er mit Nachdruck.

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Ruft zu Engagement für die Demokratie auf: Christian Wulff.

Christian Wulff erinnerte daran, dass es Deutschland auf den Trümmern des Zweiten Weltkrieges zur drittgrößten Volkswirtschaft der Erde geschafft habe. Und auch heute sei es nach wie vor so, dass ohne deutsche Hochtechnologie vieles nicht gehe. Er wundere sich, warum es aktuell so viel „Wehgeklage“ und so wenig Zuversicht im Land gebe. „Sie alle, wir 1.000 im Saal, wir müssen uns Gedanken darüber machen, ob nicht irgendwo mal Schluss sein muss mit dem Deutschland-Bashing. Und dass wir einfach wieder darangehen, aus diesem Land das herauszuholen, was an Potenzialen und an Chancen vorhanden ist“, sagte Christian Wulff und erntete dafür starken Beifall seiner Zuhörer.

„Innovatoren des Jahres“ und „Berater des Jahres“ im Mittelpunkt

Geehrt wurden an diesem Abend die drei „Innovatoren des Jahres“ und die drei „Berater des Jahres“ von den wissenschaftlichen Leitern der beiden Wettbewerbe, Professor Nikolaus Franke und Professor Dietmar Fink. Diese Unternehmen hatten den ersten Platz in ihrer jeweiligen Größenklasse errungen. Fernsehmoderatorin Linda Zervakis führte durch den Abend, während Zauberkünstler Marc Weide seine Zuschauer mit allerlei Zaubertricks verblüffte.

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Idealer Ort zum Netzwerken: Die Preisträger kommen auf den idyllischen Parkterrassen der Weimarhalle miteinander ins Gespräch.

Der Deutsche Mittelstands-Summit ist auch ein Ort des Netzwerkens. So trafen sich die Teilnehmer des diesjährigen TOP 100-Silicon-Valley-Fieldtrips sowie die Teilnehmer des TOP CONSULTANT-Thinktanks vor der abendlichen Bühnenshow zu gesonderten Alumni-Treffen. Und wer sich von den Summit-Gästen für künstliche Intelligenz besonders stark interessierte, konnte am Nachmittag eine Podiumsdiskussion von „ZEIT für Unternehmer“ zu diesem Thema besuchen. Das Wirtschaftsmagazin begleitet TOP 100 als Kooperationspartner. Wagemutige konnten außerdem einen Flugsimulator ausprobieren und Fußballbegeisterte am Kickertisch die Fußball-Europameisterschaft nachspielen.

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Hoch her geht's am Kickertisch.