Manchmal kommt es knüppeldick im Leben. Die Pandemie setzte Anja Försters beruflichem Wirken erst einmal ein plötzliches Ende: Veranstaltungen wurden allerorten abgesagt, für eine Speakerin wie Anja Förster, deren Beruf es ist, mit anderen Menschen zusammenzukommen, ein Fiasko. Doch das war nicht alles: ihre Ehe brach auseinander, wie Förster in großer Offenheit in ihrem Buch schildert. „Der Lockdown, der unsere übliche Geschäftigkeit, die vielen Reisen und Ablenkungen des alltäglichen Lebens abrupt zum Stillstand brachte, war gleichzeitig eine Aufforderung, genauer hinzusehen und Inventur zu machen. Die pandemiebedingte Isolation war ein Brennglas für die Erkenntnis, dass es zwischen uns nicht mehr passte“, schreibt Anja Förster über das Ende ihrer Ehe. Es folgte eine tiefe Krise.
Förster gibt dem Leser Einblick in ihre damalige Gefühlswelt. Sie beschreibt, wie „brutal und einschneidend“ sich ihre Lage anfühlte – und wie es ihr dann doch gelang, einen Ausweg zu finden. „Sieben Superkräfte“, die ein jeder von uns in seinem Innern trage, seien dabei ihre Lotsen und Wegbegleiter gewesen. „Es ist schwierig, eine Krise für inneres Wachstum zu nutzen, wenn du mittendrin steckst. Wenn das Vertraute auseinanderbricht, ist es deutlich einfacher, jemand anderem die Schuld zu geben. Dennoch bleibe ich bei meiner Aussage, dass jede Katastrophe im Leben dir genau das geben kann, was du brauchst, um als Mensch zu reifen“, resümiert Anja Förster.
Der Social-Media-Auftritt als Hochglanzfassade
Eindrücklich warnt Anja Förster davor, sich von dem vermeintlich perfekten Leben, das manche von sich auf Social Media inszenieren, blenden zu lassen: „Insbesondere dann, wenn wir uns in den sozialen Medien tummeln, drängt sich der Eindruck auf, dass alle in der Sonne sitzen und an Cocktails nippen, im Job von Erfolg zu Erfolg schreiten, die Freizeit wahlweise mit Sport oder dem Zubereiten wunderbar gesunder Mahlzeiten verbringen und ein sorgenfreies Familienleben genießen. Der schnöde Alltag wird geschönt, gefiltert und digital zurechtgeruckelt auf Sendung gebracht.“ Sie berichtet dann, dass sie Menschen kennengelernt habe, die auf LinkedIn, Instagram und Co. eine Hochglanzfassade von sich selbst präsentiert hätten – in der Begegnung im „echten“ Leben stelle sich dann doch manches ganz anders dar.