Orthopädie-Technik-Service aktiv GmbH
2024
Medizintechnik
Größenklasse B
2 Auszeichnungen
Kontakt
Gützkower Landstraße 36-40
17489 Greifswald
v. l. n. r.: Frank Starkowski (Geschäftsf. Gesellschafter), Susanne Starkowski (Geschäftsführerin)
Schritt für Schritt neue Ideen realisieren
Eine Orthese, ein Paar Einlagen oder andere medizinische Hilfsmittel direkt aus dem 3-D-Drucker? Das innovative Verfahren der Orthopädie-Technik-Service aktiv GmbH mit Sitz in Greifswald bietet neue Möglichkeiten in der Rehabilitations- und Orthopädietechnik. Sie nutzt sie in ihren 3 Werkstätten und 14 Sanitätshäusern in Mecklenburg-Vorpommern. Ein innovationsförderndes Top-Management und die manchmal auch etwas unkonventionellen Prozesse machen den Mittelständler so erfolgreich.
Eines Tages, es war im Jahr 2020, betrat ein Maschinenbaustudent die Orthopädie-Technik-Service aktiv GmbH. Im Rahmen seiner Masterarbeit wollte er einen 3-D-Drucker bauen und erkundigte sich direkt beim Geschäftsführer Frank Starkowski, ob er einen benötige. Starkowski fand den jungen Mann sympathisch und das Thema additive Fertigung interessant. Doch diese Technologie war teuer. Als der Student gehen wollte, fragte er, was das Ganze kosten solle. „Ungefähr 2.000 Euro, vielleicht 3.000 Euro.“ Der Geschäftsführer staunte, zögerte nicht lange und nahm das Angebot sofort an.
Smarte Einlegesohlen
Anfangs druckten die Spezialisten Prototypen oder kleinere Hilfsmittel wie Orthesen fürs Daumengrundgelenk. 2022 und 2023 nutzten sie diese Technologie jedoch intensiv, um radikale Innovationen zu entwickeln, etwa die weltweit erste smarte Einlegesohle. „Sie ist mit einem hauchdünnen und hochflexiblen Sensornetz ausgestattet, das die Temperatur der Fußsohle misst. So erkennen beispielsweise Diabetiker frühzeitig eine beginnende Entzündung“, erzählt der Geschäftsführer. „Beim digitalen Fräsen fällt zudem viel Abfall an. Einlagen zu drucken spart daher auch Ressourcen.“ Zwei Tage die Woche beschäftigt sich das engagierte Top-Management ausschließlich mit dem Thema Innovationen, denn die Sensortechnik entwickelt sich rasant, und für die Versorgung der Patienten ergeben sich fast täglich neue Inspirationen.
Technik am Menschen — Technik für den Menschen
Die F&E-Abteilung greift die Ideen anschließend auf. Die Innovationsstrategie lautet: Konventionelle orthopädische Hilfsmittel mit Sensortechnik und Software verknüpfen und zu eigenen, nachhaltig marktfähigen Produkten entwickeln. Es gibt einen Rahmenplan, effiziente Tools, Budgets werden kalkuliert und Partner gesucht. „Wenn wir eine smarte Einlage bauen, haben wir nicht das Know-how, auch die zugehörige App zu entwickeln“, sagt der Geschäftsführer. Die Hierarchien sind flach, die Strukturen klar. „Als Entwickler sind wir Macher und agieren auch mal etwas hemdsärmelig. Wir greifen gern zum Äußersten — wir reden miteinander“, fügt Frank Starkowski zum Abschluss schmunzelnd hinzu.