Die TOP 100 bei Ferrari
EXPEDITION

In der Höhle des Drachen

08. Mai ’15

Zu seinen Lebzeiten war Enzo Ferrari für viele Zeitgenossen schlicht „l’ingegnere“, der Ingenieur. Andere bevorzugten wenig zimperlich „il drake“, der Drache. 40 Top-Innovatoren gingen jetzt in der von ihm gegründeten Sportwagenschmiede auf Spurensuche – und begegneten Romeo und Julia.

Einen Ort wie die „Ferrari-Stadt“ Maranello gibt es wohl kein zweites Mal auf der Welt. Sicherlich prägen auch andere Autofabriken ihre Standorte, wie etwa Bentley Crewe oder „der Daimler“ Stuttgart. Aber wo sonst läuten die Kirchenglocken, wenn der heimische Autobauer ein Rennen gewinnt? Und wo sonst ist scheinbar ein ganzer Ort flächendeckend mit dem Logo eines Herstellers gebrandet? Ganz zu schweigen von der Außerkraftsetzung der geltenden Straßenverkehrsordnung: Ein Blitzmarathon in Maranello? Das dürfte noch unwahrscheinlicher sein als das Auftauchen eines Monsters im schottischen Loch Ness.

Auf Einladung des TOP 100-Veranstalters compamedia, unterstützt vom Autohaus Gohm aus Singen, besuchten 40 Top-Innovatoren das norditalienische Maranello, um dem Erfolgsgeheimnis von Ferrari auf die Spur zu kommen.

Wer Ferrari besucht, kann in der Tat einiges lernen. Zum Beispiel über moderne Arbeitsbedingungen: Mit dem „Formula Uomo Project“, der „Formel Mensch“, hat das Unternehmen in den vergangenen 20 Jahren ein in der Automobilindustrie einzigartiges Arbeitsumfeld geschaffen – sowohl mit Blick auf den Wohlfühlfaktor für die Mitarbeitenden als auch unter ökologischen Gesichtspunkten.

Unterkühlte Beziehung

Zugleich ist aus der noch vor 15 Jahren beschaulichen Sportwagenschmiede ein hoch modernes Automobilwerk geworden. Noch immer fertigt Ferrari übrigens in einer eigenen Gießerei die Motorenblöcke selbst. Besonderes Augenmerk unter den Gästen fand dabei eine Ferrari-Innovation aus der Motorenfertigung: Um einen perfekten Sitz mit entsprechender Dichtigkeit zu erreichen, tauchen zwei Roboter die Ventilsitzringe in ein 196 Grad kaltes Bad aus flüssigem Stickstoff, sodass die Ringe um 40 bis 60 Mikrometer schrumpfen. Danach werden sie von den Robotern in den Zylinderkopf eingesetzt. Nach der Erwärmung des Blocks auf Zimmertemperatur sitzen die Ringe dann bombenfest – vielleicht wegen der untrennbaren Verbindung nennen die Ferrari-Mitarbeiter die beiden Roboter Romeo und Julia.

Beeindruckend für die Besucher, die zu den erfolgreichsten Innovatoren im deutschen Mittelstand gehören, war sicherlich auch die Verbindung von Innovation und Tradition bei Ferrari. Der Geist seiner fast 70-jährigen Renn- und Sportwagengeschichte ist dort allgegenwärtig, nicht zuletzt in der „Corse Clienti“-Abteilung. Die hütet für private Sammler die Rennwagen vergangener Tage. Beim Anblick der etwa 40 bis 50 alten Formel-1-Boliden stockte auch abgebrühten Autofans der Atem.

Büromöbel mit Wert

Seinen krönenden Abschluss fand der Besuch in Maranello mit Testfahrten in verschiedenen Ferrari-Modellen. Hier konnten sich die Gäste überzeugen, wie nah am Rennsport die GT-Fahrzeuge des Herstellers auch heute noch sind.

Und Enzo Ferrari? Welchen Stellenwert der Firmengründer noch immer einnimmt, zeigt eine Episode: Im ortsansässigen Ferrari-Museum stand ohne jegliche Sicherheitsvorkehrung ein originaler Ferrari 250 GTO mit herrlicher Patina. Dessen Wert dürfte aktuell zwischen 30 und 50 Millionen Euro liegen. Der originale Schreibtisch aus Enzo Ferraris Büro war dagegen hinter Glas streng gesichert!

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