Kampf für Windmühlen

Nach der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl war sich Urban Schippmann sicher: Er will den Ausbau erneuerbarer Energien persönlich vorantreiben. Die von ihm gegründete VENSYS Elektrotechnik GmbH hat sich auf elektronische Komponenten von Windkraftanlagen und Solarparks spezialisiert. Dass sie seit Jahren zur internationalen Weltspitze gehört, verdankt er aber vor allem einem Team voller Ideen und seiner Leidenschaft, das Unternehmen kontinuierlich auf die Zukunft auszurichten.

Die Katastrophe von Tschernobyl liegt fast 40 Jahre zurück. Für Urban Schippmann persönlich war es ein entscheidender Moment. „Mir wurde damals klar: Ich will mich für umweltfreundliche Zukunftstechnologien einsetzen“, erzählt der Geschäftsführer rückblickend. Vor allem die Windkraft hatte es dem passionierten Tüftler angetan. Um diese Technologie von Grund auf zu verstehen, wohnte er sogar zeitweise in einer Windmühle, die er selbst instand gesetzt hatte.

Bahnbrechende Teamarbeit

Heute ist er der Kopf eines weltweit führenden Hightechunternehmens. Und immer noch investiert er viel Zeit in neue Technologien und Entwicklungen. Der Mittelständler behauptet sich seit Jahren in einem schnelllebigen Markt. Seine Strom- und Wechselrichter für Windkraftanlagen, Solarparks und die Elektromobilität sind rund um den Globus gefragt. Dieser Erfolg beruht nicht zuletzt auf den vielen durchschlagenden Ideen aus der Belegschaft. „Ziel unserer Überlegungen ist es, zu verstehen und zu entwickeln, was die Menschheit in Zukunft brauchen wird. Eine dieser Überlegungen war etwa die Idee eines Mitarbeiters, Windenergie direkt in das Bahnstromnetz einzuspeisen“, berichtet Schippmann. Die von VENSYS daraufhin zügig entwickelte Bahnstrom-Windenergieanlage war weltweit einzigartig. Diesen Erfolg machte erst das positive Innovationsklima möglich, das im Haus herrscht und das den Mitarbeitern viel Freiraum lässt: „Theoretisch kann unser Team die gesamte Arbeitszeit für eigene Ideen nutzen“, erklärt Schippmann.

Schneller digital

Dass dieser Ansatz tatsächlich fruchtet und sich in barer Münze auszahlt, zeigt eine weitere Verbesserung, die ein Mitarbeiter anregte: „Unsere Leute aus der Fertigung haben gemerkt, dass wir viel Zeit sparen könnten, wenn wir unsere Prozesse stärker digitalisieren würden“, erinnert sich der Geschäftsführer, der diese Idee begrüßte und zeitnah realisierte. Dass dieser Mittelständler heute Qualitätsware produziert und dennoch mit asiatischen Wettbewerbern mithalten kann, liegt auch an dieser gut funktionierenden Innovationskultur.